#ULMBLEIBTSAUBER FESTIVAL - EBU begeistern mit buntem Programm für Umwelt- und Ressourcenschutz
Am 1. Juli fand das #ULMBLEIBTSAUBER FESTIVAL der Entsorgungs-Betriebe der Stadt Ulm (EBU) im Liederkranz in der Friedrichsau statt. Ab 14 Uhr gab es für die Besucher auf unterhaltsame Art viel darüber zu erfahren, welches Potential das Thema Müll für den Umwelt-, Ressourcen- und Klimaschutz hat. Zahlreiche Initiativen, überwiegend aus Ulm, informierten an Ständen und im Interview mit Moderator Marco Worms über Ihre Aktivitäten.
Nachdem die Groove Onkels den Zuschauern zum Auftakt kräftig mit ihren Mülltonnenbeats eingeheizt hatten, eröffnete Baubürgermeister Tim von Winning das Festival. Gerade von einem Aufenthalt in Berlin zurückgekehrt, sei er froh, dass es in Ulm um die Stadtsauberkeit besser bestellt sei. Dennoch ist Müll, der einfach in die Umwelt geworfen oder liegen gelassen wird, auch in Ulm, beispielsweise in der Friedrichsau und an stark besuchten Orten in den Stadtteilen ein Problem. Dies müsse nicht sein, hier sollte jede:r einen Beitrag dazu leisten, dass Ulm sauber bleibt. Die EBU wollen mit der #ULMBLEIBTSAUBER-Kampagne und diesem Festival für einen nachhaltigen Umgang mit dem eigenen Konsum und Müll werben, erklärte EBU-Betriebsleiter Thomas Mayer.
Die immense Bedeutung von Abfallvermeidung erläuterte Frau Dr. Martina Peters, Referentin von der Akademie für Nachhaltigkeit Holzkirchen. Nur ca. 60 % des Verpackungsmülls aus dem Gelben Sack werden stofflich verwertet. Lediglich 15 % würden zu gleichwertigen Produkten (z.B. Flasche zu Flasche) recycelt. Eine riesige Ressourcenverschwendung, die wir Verbraucher auf einfache Weise reduzieren können: Mehrweg statt Einweg kaufen, Gemüsenetz statt Hemdchenbeutel verwenden, auf Kleinportions-Packungen verzichten und anderes. Frau Dr. Peters empfahl auch, es selbst auszuprobieren und in der Gastronomie das Essen in mitgebrachte Dosen abfüllen zu lassen. Denn seit dem 01.01.2023 muss jeder Gastronomiebetrieb dies anbieten. Die EBU-Abfallberatung hatte dazu auf den Willkommens-Tischkarten „die 30 besten Tipps, wie du ganz einfach im Alltag Abfall vermeiden und Ressourcen schonen kannst“ für die Besucher zusammengestellt.
Zum Thema Mehrwegpflicht in der Gastronomie informierten auch Petra Schmitz von der lokalen Agenda als Vertreterin der Initiative Mehrweg der City-Marketing, Stadt Ulm, EBU und DEHOGA. Wie man selbst Flüssigshampoo herstellen und dadurch massiv Verpackung einsparen kann, konnten die Besucher am Stand von Jugend aktiv in Ulm miterleben. Der Seniorenrat informierte über Aktivitäten und präsentierte umweltfreundliche und gleichzeitig stylishe Beutel und Taschen für den nachhaltigen Einkauf. Foodsharing Ulm teilte jede Menge gerettetes Obst, Gemüse und Backwaren an die Zuschauer aus. Durch Spenden und andere Aktionen werden aussortierte, aber noch genießbare Lebensmittel verwendet statt verschwendet, erklärte Adinda van de Ven im
Interview. Prof. Gerald Stengele stellte das Haus der Nachhaltigkeit vor und am Stand der Reparaturcafés Ulm-Böfingen und Jungingen wurde gezeigt, wie durch Reparatur der Lebenszyklus von Gegenständen verlängert und Ressourcen geschont werden.
Joachim Umbach stellte die von ihm mitbegründete private Initiative RhineCleanUp vor, die seit letztem Jahr auch in Ulm den DonauCleanUp organisiert. Seit 2018 räumen sie die Ufer der Flüsse auf – zunächst am Rhein von der Quelle bis zur Mündung, mittlerweile auch an 21 weiteren Flüssen, erklärte Umbach. In den letzten Jahren engagierten sich über 100.000 Freiwillige bei den CleanUps. Sie haben laut Umbach über 1.000 Tonnen Müll an den verschiedenen Flüssen gesammelt. Mit seinem Ulm Surfing e.V. organisiert Moritz Reulein jedes Jahr nach dem Schwörmontag einen CleanUp.
Auf die Frage von Moderator Marco Worms, warum sie sich engagiere, erklärte Renate Dreiheller, der Müll in der Natur habe sie schon immer sehr gestört und seit der Coronazeit, als die Frühjahrsputzete ausgefallen sei, sammle sie nun mit ihrer Familie als EBU-Müllpatin unter anderem auch beim Spazierengehen Abfälle. Müllpatin bei den EBU zu werden, sei ganz einfach, erklärte sie Moderator Marco Worms, man müsse nur anrufen, erhalte Material und der gesammelte Müll wird von der Stadtreinigung abgeholt. Renate Dreiheller war gleich in zweifacher Funktion vertreten. Als Upcycling-Künstlerin stellt sie Collagen, andere Kunstobjekte, Schmuck und anderes aus alten Gegenständen und Müll her. So erstellte sie im Anschluss an die Kippen-Challenge der EBU eine Collage aus einem Teil der gesammelten Kippen, das deren Gefährlichkeit eindringlich auf den Punkt bringt.
An der Reuse&Recycling-Bar der EBU informierten Dr. Siegfried Scherrer und das Team der Abfallberatung über die Entsorgung von Batterien und Elektroschrott. Im Rahmen der Brillensammlung für die Aktion „Brillen weltweit“ in Kooperation mit Optik Mersmann wurden immerhin 25 Brillen gesammelt, die an Bedürftige in Schwellenländern gespendet werden.
Herr Stinknich (alias Patrick Strohm vom Umwelttheater) räumte mithilfe seiner Zaubertonne zweimal wild entschlossen auf, bezog dabei auch die Kleinsten mit ein und vermittelte Information und Handlungskompetenzen zum Thema Mülltrennung und Recycling. Während des gesamten Tages fand man Herrn Stinknich, teils auch verkleidet als To-go-Becher oder als Wurm immer wieder im Gespräch mit Besuchern, die mit ihm allerlei
lustige und überraschende Situationen rund um das Thema Müll erlebten.
Ein tolles Mitmachprogramm für Kinder und Erwachsene, gestaltet und betreut von Mitarbeiter:innen der EBU mit Glücksrad, Kinderschminken, Tonnen-Derby mit Gewinnspiel und Upcycling-Basteln rundeten das Tagesprogramm ab. Am Abend sorgten Fabio Battista und DJ Select.A.Tom für einen groovigen und entspannten Ausklang.
Fazit von Publikum und Veranstalter:innen: Ein rundum gelungenes Event! Die Entsorgungs-Betriebe bedanken sich ganz herzlich bei den Besucher:innen, allen Kooperationspartner:innen, Mitwirkenden und Helfer:innen, die mit ihrer tollen Unterstützung zum Gelingen beigetragen haben.